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Lotta – der Schulhund der GGS Diesterwegstraße

Themen: GGS Brück, Soziales Lernen

Die GGS Diesterwegstraße hat seit 2014 den Schulhund Lotta. Lotta ist eine 6 Jahre alte Hündin. Sie ist ein Podenco – Mix und kommt ursprünglich aus Spanien.
Begleitet wird der Hund von seiner Halterin Frau Gohr, der stellvertretenden OGS-Leitung. Sie war es auch, die die Idee zu diesem Projekt entwickelte und die gemeinsam mit Frau Esser, der Schulleitung, die Voraussetzungen für die Umsetzung geschaffen hat.
Regelmäßig besucht Lotta mit Frau Gohr zweimal in der Woche im Wechsel alle Klassen. Lotta ist an diesen Tagen, aber auch bei allen anderen Aktivitäten dabei, beispielsweise auf dem Schulhof oder bei den Hausaufgaben. Für die Kinder sind die gemeinsamen Waldspaziergänge mit Lotta besonders attraktiv.
Es gibt ein paar wichtige Verhaltensregeln für die Kinder im Umgang mit Lotta. So darf Lotta nur dann gestreichelt werden, wenn sie ein blaues Halstuch trägt. Hat sie das Tuch nicht um den Hals gebunden, wissen alle Kinder: Jetzt hat Lotta Pause. Damit niemand die Regeln vergisst und auch alle anderen informiert sind, hängen im Foyer der Schule Plakate, die alles Wichtige, was man im Umgang mit Lotta wissen muss, visualisieren.

Für das Einbeziehen eines Tieres in den Schulalltag gibt es zahlreiche pädagogische Argumente. Die Kinder üben sich im Umgang mit einem Tier und lernen seine speziellen Bedürfnisse kennen (wie Nahrung, Bewegung und Ruhepausen). Grenzen zu respektieren ist eine weitere wichtige Erfahrung. Ergänzend lernen die Kinder, was es bedeutet, Verantwortung für ein Tier zu übernehmen. Darüber hinaus können Kinder, die eine gewisse Scheu im Umgang mit Hunden haben, hier in einem geschützten Rahmen positive Erfahrungen machen und so ihre Ängste abbauen. Zudem wirkt sich Lotta positiv auf das Gruppenklima aus. Sie bringt das ein oder andere unruhige oder schwierige Kind zur Ruhe und sorgt allein durch ihre Anwesenheit für eine gute Stimmung sowie für allgemeine Freude.
Zusätzlich gibt es Projekte rund um das Thema „Hund“. Es gibt Berichte in der Schülerzeitung und auf der Homepage (Auszug): „…Ihre Hobbys sind spazieren gehen, fressen und zur Schule gehen. (…) Wenn Lotta in eine Klasse kommt, wird es sofort leiser, denn Hunde haben sehr empfindliche Ohren. Alle Kinder freuen sich immer, wenn Lotta in eine Klasse kommt!“ von Hannah und Elias (Seehundklasse 4c)

Autor Stephanie Stangier | Veröffentlicht am 30. Juli 2019 at 14:58 | Themen: GGS Brück, Soziales Lernen | Schlagwörter: , , , , , , , , , , , | Beitrag kommentieren


#gekonnt streiten am Europaring

Themen: Bewegung den GANZen TAG, Offene Ganztagsgrundschulen, Projekte/ #wir bewegen, Soziales Lernen

Wir alle wissen, dass Kinder es lieben miteinander zu spielen, herum zu rennen, zu toben und einfach ausgelassen mit einander umzugehen. Hierbei kommt es immer wieder auch zu Streitigkeiten und unfairem Verhalten gegenüber anderen. In einigen Fällen eskalieren diese Situationen, so dass diese in Konflikte, Gewalt und auch Tränen enden. Das Projekt VGS#gekonnt streiten widmet sich genau diesem Thema und versucht den Kindern zu vermitteln, wie sie eigenverantwortlich Konflikte lösen können. Hierzu wird in dem Projekt die Friedenstreppe eingeführt, mit dem Ziel, dass die Kinder diese am Ende des Projektes selbständig anwenden können.
Die Friedenstreppe ist eine Mediationsmethode mit der Kinder nach einer gewissen Übungsphase alleine Streitigkeiten lösen können. Sie beginnt mit der ersten Stufe, wo beide Kinder Ihre Sicht des Streites schildern. Auf der zweiten wiederholt dann jeder das, was er vom Gegenüber verstanden hat, ohne dabei seine eigene Sicht noch einmal zu nennen. Anschließend wird gemeinsam nach Lösungen gesucht und wenn welche gefun-den worden sind, reichen sie sich die Hände und vertragen sich. Als Hilfestellung für die Schüler gibt es eine ausfaltbare Friedenstreppe, auf der beide Konfliktpartner aufeinander zugehen.

Das Projekt umfasste acht Doppelstunden, in denen die Kinder verschiedene Methoden erprobten, um die Friedenstreppe zu verstehen und anzuwenden. Die ersten drei Einheiten wurden der kindgerechten Einführung in das Thema gewidmet. Es sollte Freude und Spaß am Projekt vermittelt und mit Hilfe von Streitgeschichten und Beispielszenen verdeutlicht werden, wie Konflikte entstehen, dass diese zum Leben dazu gehören und wie man diese lösen kann.Friedenstreppe Als Hilfestellung wurde direkt zu Beginn die Friedenstreppe eingeführt. Ab der zweiten Stunde hatten die Kinder die Möglichkeit mit Hilfe von Konfliktlotsen diese anzuwenden, um bestehende Konflikte zu lösen. Es wurde besonderen Wert darauf gelegt, dass die Regeln des Miteinanders eingehalten werden. So wurde Beispielsweise die Stoppregel wiederholt. Eine Methode, die es möglich macht, Konflikte aktiv zu vermeiden. Außerdem war uns wichtig die Gesprächsregeln „Ich höre zu und lasse andere ausreden“ und „Ich verletzte niemanden, auch nicht mit Worten oder Gesten“ zu etablieren. Damit alle Kinder während der Auflösung eines Konfliktes mitwirken konnten, haben wir in der zweiten Stunden zwei Karten eingeführt, die die Kinder zeigen sollten sobald sich ein Konfliktpartner nicht an die Regeln hält – die „Höre-zu“ und „Sei-nett“ Karten. Damit war der Grundstein für die Anwendung der Friedenstreppe gelegt.

In der vierten und fünften Einheit haben sich die Kinder viel mit dem Thema Gefühle beschäftigt. Es wurden die Grundgefühle genannt, beschrieben und die Kinder konnten sich spielerisch damit auseinandersetzen. sitzkreisAußerdem gab es eine Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation. Durch Spiele und Übungen haben die Kinder den Unterschied zwischen Giraffen- und Wolfssprache verstanden. Sie sollten diesen Sprachstil auch in der nächsten Stunde direkt mit Hilfe der Friedentreppe anwenden. Auf der ersten Stufe sollten sie nun mit dem Satz „Ich fühle mich…“ starten. Auf der zweiten Stufe den Satzanfang „Ich habe verstanden, dass…“ und auf der dritten Stufe „Ich wünsche mir…“ anwenden. Es wurde besonderen Wert darauf gelegt, dass Ich-Botschaften gesendet werden. Um die Kinder noch mehr zu motivieren die Mediationsmethode der Friedenstreppe eigenständig zu benutzen, wurden nun Kinder als Konfliktlotsen eingesetzt.

In der sechsten und siebten Einheit setzten sich die Kinder mit Hilfe von Kindergeschichten und Bewegungsübungen mit dem Thema Empathie auseinander.anleitung-fuer-konfliktlotsen Es sollte das Gefühl von Ausgrenzen und „Nicht-dazu-gehören“ vermittelt werden. Die Schüler sollten lernen sich in Andere hineinzuversetzen und spüren wie sich diese in verschiedenen Situationen fühlen. Um dieses Thema zu intensivieren und besser Lösungen für einen Streit zu finden, haben wir uns noch näher mit dem Gedanken des Perspektivwechsels beschäftigt. In der letzten Einheit wurde zunächst das gelernte Wissen in Form von einem Quiz abgefragt und im Anschluss die Friedentreppen für die Hosentasche gebastelt.

Der Aufbau der einzelnen Einheiten war immer ähnlich. Zu Beginn jeder Stunde gab es kleine Spiele (z.B. „Ich bin Joe und ich arbeite in einer Knopffabrik“; „Zeitungsschlagen“; „Evolutionsspiel“; „Kissenwettrennen“). In Form des Daumenblitzlichtes wurde nach dem Befinden der Schüler gefragt, bevor diese die Möglichkeit hatten ihre Konflikte mit Hilfe der Friedenstreppe zu lösen. Im der Arbeitsphase haben wir uns sowohl theoretisch als auch spielerisch mit den Stundeninhalten auseinandergesetzt (z.B. 1, 2, 3 Stopp; arbeiten mit Gefühlsmonsterkarten; Clownsszenen; Bewegungsspiele zur GfK; Empathieübungen; Fußball-voll-kacke-oder doch nicht???; Bilder zu optischen Täuschungen und vieles mehr). Zur Verbesserung der Konzentration wurden immer wieder kleine „Lockerungs- und Bewegungspausen/-spiele“ eingeflochten. Neben der Anwendung der Friedenstreppe, hat sich als weiterer roter Faden zum Ende jeder Einheit die Flucht aus dem Gefängnis von Alcatraz angeboten. Diese Kooperationsspielreihe sollte das WIR-Gefühl der Klasse stär-ken, die Kommunikation und Lösungsfindung verbessern und natürlich Spaß machen.

Das Feedback der Kinder war durchweg positiv. In der Projektabschlussreflexion war Gelegenheit Rückmeldungen zum Projekt zu geben. Hier einige Originalzitate:„ Das Projekt hat viel Spaß gemacht“; „Schade, dass ihr geht!“; „Es war schön, dass wir nicht gelernt, sondern nur gespielt haben…“; „Ich hoffe ihr kommt uns mal besuchen“; „Danke, dass ich jetzt Streit lösen kann“.

Fazit:
Das Projekt hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht und wurde gut angenommen. In der abschließenden Reflexion und Projektevaluation mit Lehrern und pädagogischen (Fach-) Kräften äußerten sich alle durchweg positiv. Sie berichteten, dass sich die Streitkultur und auch das Miteinander in ihren Klassen zum Besseren verändert haben; Konflikte eskalieren nicht mehr so schnell und werden nun auch konstruktiver gelöst. Leider fehlt uns ein Elternfeedback, welches das Bild abrunden würde. Das Projektziel wurde somit insbesondere durch den bewegten Ansatz erreicht.

Autor Stephanie Stangier | Veröffentlicht am 15. Februar 2017 at 15:18 | Themen: Bewegung den GANZen TAG, Offene Ganztagsgrundschulen, Projekte/ #wir bewegen, Soziales Lernen | Schlagwörter: , , , , , , | Beitrag kommentieren